Zucker wird weltweit verteufelt und genießt unter Ernährungswissenschaftlern keinen guten Ruf. Er ist jedoch in vielen Lebensmitteln enthalten, und wir verwenden ihn auch als Zutat in vielen Gerichten. Manche Menschen können sich weder bitteren Tee oder Kaffee vorstellen, noch sind sie von Süßigkeiten ohne Zucker überzeugt. Aus diesem Grund wird nach anderen, besseren Alternativen zum weißen Zucker gesucht. Dazu gehört auch Rohrzucker, der sich als die bessere Wahl für unseren Körper erweisen kann.
Wie und wo wird Rohrzucker hergestellt?
Rohrzucker ist in Melanesien, dem westlichen Teil Ozeaniens, auf Inseln mit überwiegend vulkanischem Ursprung heimisch. Schon der Name deutet auf seine Gewinnung hin: Er wird aus Zuckerrohr hergestellt, einer Pflanze, die nur unter bestimmten Bedingungen angebaut werden kann – relativ hohen Niederschlägen, Temperaturen über 20 Grad Celsius und fruchtbarem Boden. Ein solch günstiges Umfeld findet man unter anderem in Brasilien, China und Indien.
Rohrzucker zeichnet sich durch seine Karamellfarbe aus, auch wenn nicht alle karamellfarbigen Zuckerarten als Rohrzucker bezeichnet werden können. Unraffinierter Rohrzucker, d. h. Zucker, der keinem Raffinationsverfahren unterzogen wird, gilt als der beste. Heute wird mehr Zucker aus Zuckerrohr als aus Zuckerrüben hergestellt, was überraschend erscheinen mag, wenn wir unsere Kaufentscheidungen analysieren – dennoch ist weißer Zucker ein begehrtes und beliebtes Produkt.
Eigenschaften und Arten von Rohrzucker
Rohrzucker hat eine karamellartige Farbe und ist geruchlos. Seine Struktur ähnelt der des allgemein bekannten weißen Zuckers. Er ist in erster Linie eine Quelle für einfache Kohlenhydrate. Er enthält aber auch geringe Mengen an Eiweiß und Fetten. Er ist, wenn auch in geringem Maße, eine Quelle für Mineralien und Vitamine. Zum Beispiel enthalten 100 g Rohrzucker:
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531,3 mg Kalium
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102 mg Kalzium
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65,5 mg Magnesium
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80,8 mg Beta-Carotin
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4,23 mg Vitamin C
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55,6 mg Vitamin E
Rohrzucker gibt es ebenfalls in mehreren Varianten, die sich in ihrer Verarbeitung und auch in ihrer Endform unterscheiden. Diese sind:
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Raffinierter Rohrzucker – er ist am wenigsten wertvoll, wurde einem Reinigungsprozess unterzogen und enthält bis zu 99 % Saccharose.
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Unraffinierter Rohrzucker – er ist ein unraffinierter Zucker und besteht aus 80 % Saccharose und 20 % Melasse.
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Nichtkristalliner Rohrzucker – er besteht zu 50 % aus Saccharose und kommt meist in Form von Sirup vor.
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Muscovado-Rohrzucker – er hat eine Textur, die an Sand erinnert, kann wie Ahornsirup schmecken und versorgt den Körper mit den Vitaminen A und C sowie mit Kalium, Kalzium und Eisen.
Rohrzucker vs. weißer und brauner Zucker
Rohrzucker wird oft fälschlicherweise als brauner Zucker bezeichnet. Rohrzucker hingegen ist ein ungereinigtes Produkt, das aus Zuckerrohr gewonnen wird. Was den braunen Zucker betrifft, so kann er nur mit Rübenzucker gefärbt sein, z. B. braun mit Karamell. Obwohl Rohrzucker nur Spuren von Mineralien und Vitaminen enthält, wird er als gesünder empfunden, und aus diesem Grund wird weißer Zucker so gefärbt, dass er Rohrzucker ähnelt.
Weißzucker und Rohrzucker bestehen überwiegend aus Saccharose und sind sich in dieser Hinsicht sehr ähnlich. Unraffinierter Rohrzucker ist jedoch die bessere Wahl, da er natürlich vorkommende Melasse enthält. Diese ist die Quelle von Mineralien und B-Vitaminen. Außerdem hat Rohrzucker einen etwas anderen, karamelligeren Geschmack, der jedoch nicht jedermanns Sache ist, vor allem wenn er in kleinen Mengen verwendet wird.
Wie wählt man guten Rohrzucker aus?
Aufgrund der großen Vielfalt an Süßungsmitteln auf dem Markt ist es nicht schwer, einen Fehler zu machen und einen Zucker zu kaufen, der eigentlich nicht der richtige ist. Wenn Sie einen guten Rohrzucker suchen, lesen Sie immer seine Zusammensetzung. Am besten ist unraffinierter Rohrzucker mit Melasse. In der Zusammensetzung sollten 20 % davon enthalten sein. Dies ist gleichbedeutend mit einem geringeren Saccharosegehalt. Guter Rohrzucker hat auch eine leicht braune Farbe und eine leicht klebrige Konsistenz.
Verwendung von Rohrzucker
Er ist praktisch derselbe wie jeder andere Zucker. Er eignet sich gut zum Süßen von Heißgetränken, z. B. Tee und Kaffee, wobei zu beachten ist, dass er deren Geschmack leicht verändern kann. Er passt gut zu echtem Kakao in einer gesünderen Version, d. h. aus Milch, schwarzem Kakao und Rohrzucker. Er wird auch in Kuchen, anderen Backwaren und Desserts verwendet. Wenn Sie jedoch ein Baiser damit zubereiten, wird es nicht die charakteristische weiße Farbe haben, sondern eine zarte Karamellfarbe. Es ist jedoch zu beachten, dass die tägliche Verzehrmenge an Rohrzucker wie bei Weißzucker 90 g nicht überschreiten sollte.
Rohrzucker ist möglicherweise eine etwas bessere Wahl als Weißzucker, aber nur, wenn er nicht raffiniert ist und 20 % Melasse enthält. Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass es sich immer noch um Zucker handelt, der nur in begrenzten Mengen konsumiert werden sollte.
